Alles agil? Oder was!

alles agil

Wenn man sich einmal umschaut, dann kann man sich schwerlich davon lösen, dass alles um einen herum schneller und komplexer wird. Warum ist das so? Und wie begegnet man diesem Tempo und Druck gleichzeitig? Ein beliebtes Buzzword zum modernen Umgang hierzu ist “agil”.

Aber was bedeutet agil konkret? Und wieso eröffnet mir agiles Denken und Handeln Lösungsräume? Kann ich auch selbst agil werden und davon partizipieren? Auf jeden Fall, aber hierzu sollte man sich einmal genauer mit dem Themenkomplex “Agilität” auseinander setzen.

Einfach mal der Begrifflichkeit nähern:

“agil” wird im Duden beschrieben durch: von großer Beweglichkeit zeugend; regsam und wendig

Die beiden Dimensionen, die hiermit einhergehen sind zum einen “physische” und zum anderen “psychische” Agilität. Agilität im physischen Sinne wird von vielen verstanden. Alles klar: “Ich bin beweglich, wendig und tue mir etwas Gutes. Also bin ich agil. Check!” Warum Menschen sich dem freiwillig aussetzen? Nun; sportlich sein ist in. Gesund zu leben eine Selbstverständlichkeit und das Fitness-Studio hat mittlerweile mehr Ansehen, als das Feierabendbier um die Ecke.

Was passiert hier also grade?

Schauen wir uns einmal das Agile Manifest an:

  1. Individuen und Interaktionen mehr als Prozesse und Werkzeuge
  2. Funktionierende Software mehr als umfassende Dokumentation
  3. Zusammenarbeit mit dem Kunden mehr als Vertragsverhandlung
  4. Reagieren auf Veränderung mehr als das Befolgen eines Plans

Das heißt, obwohl wir die Werte auf der rechten Seite wichtig finden,

schätzen wir die Werte auf der linken Seite höher ein.

Überträgt man diesen Ansatz auf Sport, so stellt man mit Erstaunen fest, dass nahezu jeder nach diesem agilen Manifest trainiert und sich selbst positioniert. Im sportlichen Sinne könnte man das Manifest wie folgt deuten:

  1. Jeder Körper ist anders und kann nicht durch einen 08/15 Trainingsplan bedient werden
  2. Achte auf deinen funktionierenden Körper, weniger auf einen ausgefüllten Trainingsplan
  3. Hinterfrage stets deine Leistung und laufe nicht im Hamsterrad
  4. Höre auf deinen Körper und sei flexibel, der Trainingsplan ist nicht immer dein Checkheft

Ein schöner Ansatz eines Fazits ist dieser – gefunden auf http://www.functional-training-magazin.de

Abgesehen vom Antrainieren sportartspezifischer Fertigkeiten ist Agilitätstraining als zentrale Komponente der sportlichen Leistungsfähigkeit anzusehen. Im Sport wird nicht nur mit gleichbleibender Geschwindigkeit geradeaus gelaufen, es wird beschleunigt, abgebremst und erneut beschleunigt. Daher müssen die Athleten Seitwärtsbewegungen, die in verschiedene Bewegungsrichtungen gleichzeitig erfolgen, trainieren. Bewegungen werden aus verschiedenen Körperpositionen heraus initiiert. Daher muss ein Spieler in der Lage sein, aus allen möglichen Körperpositionen heraus mit Kraft und Explosivität zu agieren.

Euer John Graham

Um eine drohende Doktorarbeit an dieser Stelle abzukürzen, folgende abschließende Meinungen:

  1. Agilität ist, wie am Sportbeispiel verdeutlicht, zwar für jeden eine empfehlenswerte Haltung, muss aber nicht zwingend für jeden adaptierbar sein. Es ist ja auch nicht jeder sportlich aktiv, obwohl man weiß, dass es für den Körper sicherlich gut ist ;).
  2. Wer sich aber bewusst für (körperlichen) Mehrwert entscheidet, entscheidet sich auch bewusst für agiles Handeln.
  3. Agil zu sein ist somit kein “Rocket Science”. Keine Angst >> trainiere, höre auf deinen Körper/ sei wachsam und sei offen. Nur, wenn du nicht zu einseitig unterwegs bist und Variationen in deinem Training/ Handeln zu lässt, kannst du nachhaltigen Erfolg sichtbar machen.

Tu dir selbst etwas Gutes – do something great.

#justsaying

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